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WS: Termine und Veranstaltungen für unsere Bewohner

Bewohnergeschichten

WEISSENSEE

Guten Tag, mein Name ist Ruth und ich bin Jahrgang 1928. Ich bin nicht von Geburt an blind, dies kam alles viel später. Icke bin in Berlin-Charlottenburg geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen. Irgendwann habe ich auch mal geheiratet, einen Sohn zur Welt gebracht der heute noch in Berlin lebt genauso wie mein Bruder. Mein Mann ist verstorben als unser Sohn noch klein war und ich mußte somit in dieser schwierigen Zeit alles alleine machen. Dies war dann diese Zeit wo ich nicht immer schöne Dinge hier in Berlin erlebt habe. Meine Sehkraft wurde dann immer schlechter und ich kam kurz nach der Wende in ein Krankenhaus, doch die Ärzte konnten damals nicht helfen. So verlor ich mein Augenlicht, wurde aus dem Krankenhaus entlassen und wußte nicht, wie dies jetzt alles so weitergehen soll. Ich landete dann irgendwann in den Blindenwohnstätten in Weissensee, ein Bezirk in Berlin, den ich vorher nie gesehen habe. Ich telefoniere häufig mit meinem Sohn, der für mich immer noch die Verbindung zur Familie bedeutet. Er ist der einzigste Mensch, dem ich 100%ig vertraue. Hier fühle ich mich jetzt pudelwohl und werde sehr gut betreut. Mein Verstend arbeitet noch und ich hoffe, daß dies noch lange so bleibt. Da fällt mir immer wieder das Lied von Milva dazu ein "Hurra, wir leben noch". Einfach wunderbar.

 

Hallo, mein Name ist Herta und ich wurde im Jahr 1929 geboren. Ich lebe jetzt seit ca. 3 Jahren hier in den Blindenwohnstätten Weißensee und fühle mich sehr gut aufgehoben. Ich sage immer, ich bin hier eingezogen und war sofort da (Zuhause). Groß geworden bin ich in Sachsen. Wir waren 4 Geschwister und meine Mutter ist 1947 im Alter von 39 Jahren gestorben. Für meine 2 kleinsten Geschwister (4 und 7 Jahre) war ich von diesem Zeitpunkt an sozusagen die Ersatzmutter. Es war keine einfache Zeit, denn da war ich auch erst 18 Jahre jung. Hier in den Blindenwohnstätten ist nun mein Zuhause und mein Appartement habe ich mir schön eingerichtet. Außerdem habe ich noch das große Glück, alleine rausgehen zu können, z.B. zum Einkaufen. Im Sommer gehe ich dann vormittags hier am Weißensee spazieren und nachmittags genieße ich auf meinen Balkon die Sonne. Meine größte Angst jedoch ist, daß ich all diese Sachen nich mehr machen kann und ich die meißte Zeit in meinem Appertement verbringen muß. Aber noch fühle ich mich total fit und dies soll bitte noch lange so bleiben.

 

Hallo, mein Name ist Christine und ich bin 71 Jahre alt. Ich bin in Sachsen-Anhalt geboren und aufgewachsen. Im Laufe meines Lebens war ich nie verheiratet, hatte aber 2 Lebenspartner (natürlich nicht zur gleichen Zeit), die aber beide schon verstorben sind. Als junge Frau war ich noch richtig beweglich und wir waren fast jedes Wochenende zum Tanzen, was ein wunderbarer Spaß war. Heute geht das alles nicht mehr so gut, denn meine Beweglichkeit ist nicht mehr so vorhanden, benötige jetzt zum Laufen einen Rolator. Ich bin jetzt seit ca. einem Jahr hier in den Blindenwohnstätten und fühle mich sehr wohl. Das Betreungspersonal hier ist außerordentlich nett. Ach ja, einige alten Angewohnheiten kann ich nicht ganz lassen: Ich trinke sehr gerne viel Kaffee und esse liebend gerne Schokolade.

 

Schönen guten Tag, mein Name ist Barbara und ich bin 90 Jahre. Ich war nicht von Geburt an blind gewesen sondern bekam dann die Diagnose Netzhautablösung und wurde kurz nach der Wende operiert. Allerdings brachte diese OP nicht den gewünschten Effekt. Meine Mutter war herzkrank und mein Vater kam aus dem Krieg mit einer verkrüppelten rechten Hand zurück, trotzdem gaben Sie uns Kindern ein schönes Zuhause. Ich lernte als junges Mädchen meine 1.Liebe kennen und als ich 19 war, haben wir dann auch aus Liebe geheiratet. Im Alter von 21 Jahren wurde unsere 1. Tochter geboren, eine weitere sollte folgen. Die eine Tochter wohnt heute hier in Berlin und die andere an der Ostsee. Ich habe meinen Mann 8 Jahre lang zu Hause gepflegt und er ist dann in 2001 verstorben. Ich lebe seit ca. 8 Jahren hier in den Blindenwohnstätten und dies auch sehr gerne, denn ich werde hier hervorragend betreut. Trotzdem, dass ich in meinem Leben so viel Elend erlebt habe, lass ich mich nicht unterkriegen. Ich versuche so viel wie möglich selbst zu erledigen, z.B. Strümpfe anziehen, nur so manches geht halt nicht mehr. Ich lache sehr gerne, meinen Rolator nenne ich mein Mercedes und ganz wichtig ist für mich das Telefon, um den Kontakt zu meiner Familie zu halten.

 

 

 

 

 


 

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